„Gehste inne Stadt, wat macht dich da satt – 'ne Currywurst.
Kommste vonne Schicht, wat Schönret gibt et nich als wie Currywurst“
sang Herbert Grönemeyer 1982 über den Imbiss-Klassiker – und spricht damit auch heute noch vielen aus der Seele. Doch wer hat sie eigentlich erfunden, die Currywurst, und worauf kommt es bei der Zubereitung an?
Wir von So schmeckts verraten es euch!
Eine Wurst und viele Erfinder
Geburtsjahr? Umstritten. Geburtsort? Noch viel umstrittener. Während sich Berlin, der Ruhrpott und spätestens seit Uwe Timms Novelle „Die Erfindung der Currywurst“ auch Hamburg um den Titel als Ursprungsort der beliebten Wurst streiten, hat die Hauptstadt die Nase im Rennen klar vorn: Imbissbesitzerin Herta Heuwer soll es gewesen sein, die 1949 erstmals – und das vermeintlich aus Langeweile – die typische Currywurstsauce aus Tomatenmark, Worcestersauce, Currypulver und weiteren Gewürzen in Berlin-Charlottenburg anrührte.
Ihr Geschäft nannte sie fortan „Erste Currywurstbraterei der Welt“, ihre Saucen-Kreation unter dem Namen „Chillup“ (zusammengesetzt aus Chili und Ketchup) ließ sie zehn Jahre später sogar beim Patentamt schützen.
Die Berliner Legende setzte sich durch und so feierte die Currywurst 2019 ihren 70. Geburtstag.
Von der Pieke auf ein Star
Ungeachtet neuer Foodtrends, die wie Pilze aus dem Boden schießen und mit Superlativen in Sachen Gesundheit glänzen, verteidigt sie unbeeindruckt den ersten Platz: Die Wurst in rotbrauner Tunke strotzt zwar nur so vor Kalorien (serviert mit Pommes Frites kommt sie schnell auf 800 kcal) und ist dennoch das mit Abstand beliebteste Mittagsgericht in deutschen Kantinen – seit 27 Jahren.
Dabei hat es der Klassiker, der fast schon zu den deutschen Nationalgerichten zählt, längst von Imbissbuden und Kantinen in Gourmetrestaurants geschafft.
Im Original aus Schweinefleisch hergestellt, landet die Brühwurst auf dem Grill oder in der Pfanne, wo sie in reichlich Fett gebraten wird. Anschließend in mundgerechte Stücke geschnitten und mit der würzigen Sauce übergossen, ordentlich Currypulver obendrauf – fertig ist die Currywurst. Serviert mit einem Brötchen oder Pommes Frites mundet sie Familien wie Feinschmeckern – egal, ob aus der Pappschale mit Holzpieker oder als Gourmet-Variante im Häppchen-Format.
Eine Wurst macht Karriere
Als Star unter den Imbissgerichten hat die Currywurst es nicht nur auf den Speisekarten weit gebracht: Während Berlin ihr ein eigenes Museum widmete (das jedoch nach zehn Jahren schließen musste), brachte die Deutsche Post ihr zu Ehren 2011 sogar eine eigene Briefmarke in der Serie Deutsche Erfindungen heraus.
Für eingefleischte Fans ist das alljährlich stattfindende Festival der Currywurst im rheinland-pfälzischen Neuwied ein absolutes Muss: Seit 2007 landen hier am letzten Januarwochenende zig verschiedene Currywurst-Kreationen auf den Tellern.
So geht Currywurst
Du magst es lieber selbstgemacht? Dann haben wir ein paar Tipps für dich:
- In die klassische Sauce à la Herta Heuwer gehören unbedingt Tomatenmark, Currypulver und Worcestersauce.
- Als Beilage: ein helles Brötchen zum Eindippen oder Pommes Frites mit würzigem Salz.
- Die charakteristische Würze gibt’s dank einer Kombi (=Fuchs Feuer Quartett) aus Paprikapulver, Cayennepfeffer, Currypulver und Chili.
- Für die besondere Schärfe: Mit der Chili Gewürzpaste wird’s extra hot!
- Fruchtige Note gefällig? Ein Klecks Apfel-Curry-Relish verpasst der Sauce das gewisse Etwas.
Also – ran an die Wurst und nach Herzenslust genießen!