„Das Ei ist hart!“ Dieser vorwurfsvolle Satz aus einem legendären, inzwischen über 40 Jahre alten Loriot-Sketch bringt es auf den Punkt – denn bei Eierspeisen sind die Geschmäcker ausgesprochen verschieden. Die einen genießen ihre Frühstückseier am liebsten klassisch gekocht, andere wiederum bevorzugen Spiegeleier, Rührei oder Omelett. Wie die verschiedenen Varianten perfekt gelingen, haben wir hier einmal für euch zusammengestellt.
Beliebt und nährstoffreich
Im Jahr 2017 verputzte jeder Bundesbürger fast täglich ein Ei – genauer gesagt 230 Eier pro Jahr! Mit eingerechnet sind dabei auch die Eier in verarbeiteten Lebensmitteln wie zum Beispiel Nudeln, Desserts oder Kuchen.
Hühnereier stecken voller wertvoller Inhaltsstoffe. Der Star dabei sind besonders hochwertige und gut verdauliche Proteine (Eiweiß). Hinzu kommen die fettlöslichen Vitamine A, D, E und K, verschiedene B-Vitamine und die Mineralstoffe Calcium, Phosphor und Eisen im Eigelb und Natrium und Kalium im Eiklar. Cholesterin befindet sich ausschließlich im Eigelb, glücklicherweise gehört das einstige schlechte Image der Eier deswegen aber lange der Vergangenheit an. Denn aktuelle Erkenntnisse zeigen: Der Cholesteringehalt von Eiern beeinflusst den Cholesterinspiegel kaum, daher existieren auch keine Obergrenzen für den Genuss.
Apropos Genuss: Wie mögt ihr denn eure Eier am liebsten? Hier gibt es ein paar Tipps und Tricks, wie die klassischen Frühstücksvariationen rund ums Ei besonders köstlich gelingen.
Der Klassiker: Gekochte Eier
Da gibt es zwei beliebte Zubereitungsvarianten: den elektrischen Eierkocher und das Kochen im Topf (in kochendem Wasser). Generell gilt: Eier einige Minuten vor der Zubereitung aus dem Kühlschrank nehmen und vor dem Kochen anpieksen. Bei der Zubereitung im Topf verhindert ein kleiner Schuss Essig oder ½ TL Salz, dass das Ei ausläuft, falls es doch einmal platzen sollte. Vor allem weiche Eiern solltet ihr nach dem Kochen im Eierkocher oder Topf gut abschrecken, um den Garprozess zu stoppen und ein nachhärten zu verhindern.
Eierkocher:
Dieser Küchenhelfer nimmt euch die Zeitkontrolle ab. Man hat schnell heraus, wie man mit der Wassermenge „spielen“ muss bei besonders kleinen oder großen Eiern. Denn die Voreinstellungen beziehen sich auf Größe M.
Kochen im Topf (in kochendem Wasser):
Wir liefern euch hier mal eine grobe Faustregel für Größe M, das Feintuning hängt von der Größe und der Temperatur der Eier ab. Für Größe S könnt ihr rund 30 Sekunden abziehen, für Größe L und XL jeweils 30 Sekunden draufschlagen.
Weiche Eier: 3-5 Min.
Wachsweiche Eier: 5-8 Min.
Harte Eier: mindestens 9 Min.
Um ein Aufplatzen zu vermeiden, kann man Eier auch mit kaltem Wasser aufsetzen. Sobald kleine Bläschen aufsteigen messt ihr die Zeit. Die Eier benötigen dann für die jeweilige gewünschte Garstufe durchschnittlich 1-1½ Minuten weniger Kochzeit.
Beliebte Würze für gekochte Frühstückseier:
Salz, Kräutersalz und Pfeffer
Die Knusprigen: Spiegeleier
Das perfekte Spiegelei lockt mit einem knusprigen Rand, komplett gestocktem Eiklar und noch weichem Eigelb. Damit das Ei genau so auf eurem Teller landet, braucht ihr eine beschichtete Pfanne, etwas Butter oder geschmacksneutrales Speiseöl (z.B. Sojaöl) und eine nicht zu hohe Brattemperatur (mittlere Hitze reicht!).
Übrigens: Kalorienbewusste Genießer bereiten ihr Spiegelei in einer beschichteten Pfanne mit ein paar Esslöffeln Wasser zu – das funktioniert!
Beliebte Würze für Spiegeleier:
Neben Pfeffer und Salz schmeckt auch etwas Paprikapulver (edelsüß oder rosenscharf) gut dazu – gewürzt wird übrigens erst ganz zum Schluss!
Die Fluffigen: Rühreier
Rührei lässt sich auf verschiedene Weise zubereiten: klassisch in der Pfanne, aber auch im Backofen, der Mikrowelle oder über dem Wasserbad – wir bevorzugen den Klassiker aus der Pfanne, gebraten in Butter. Pro Person rechnet man üblicherweise zwei Eier. Wer es besonders gehaltvoll mag, gibt pro Portion noch ein Extra-Eigelb hinzu. Ein Esslöffel Milch, Sahne oder Mineralwasser pro Portion sorgen für ein besonders locker-fluffiges Ergebnis. Alles mit etwas Salz, Pfeffer oder den köstlichen Gewürzmischungen für Rührei von Ostmann gut verquirlen und in eine Pfanne mit geschmolzener Butter geben.
Für eine Portion gilt: Bei mittlerer Hitze rund 15 Sekunden stocken lassen und danach mit einem Pfannenwender weitere 1½ bis 2 Min. rühren, bis das Rührei nicht mehr flüssig, aber noch glänzend ist.
Beliebte Würze für Rühreier:
Hier sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt: Paprikapulver, Chili, Pfeffer, frische oder getrocknete Kräuter, ein paar in der geschmolzenen Butter angebratene Speck- und/oder Zwiebel- oder Gemüsewürfel…experimentiert einfach ein bisschen herum! Oder ihr probiert mal unser komplett anders gewürztes Rührei orientalisch mit extraviel Gemüse.
Die Edlen: Omeletts
Ein einfaches Omelett (frz. Omelette) ist im Prinzip nichts anderes als Rührei ohne Rühren. Die Grundmasse ist die gleiche, nur gart sie ohne Rühren in der beschichteten! Pfanne, bis die Oberseite glänzend-saftig ist. Je nach Lust und Laune könnt ihr die Eimasse aber natürlich aufpeppen, beispielsweise mit Schinken, Speckstreifen, Gemüsewürfeln, Frühlingszwiebelringen, Pilzen, Käse oder Krabben beispielsweise. In Italien heißt das dann Frittata, in Spanien Tortilla. Ausgesprochen lecker sind auch die gefüllten Klapp-Varianten, wie sie die Franzosen lieben.
Dafür zieht ihr die Pfanne vom Herd, kurz bevor das Omelett fertig ist, gebt die vorbereitete Füllung drauf (siehe oben) und klappt das Omelett mit einem Pfannenwender oder einer Palette vorsichtig hälftig zu. Danach noch ein wenig weiterbraten und genießen!
Beliebte Würze für Omelett:
Eigentlich passt all das, was auch zu Spiegel- oder Rühreiern schmeckt. Wir persönlich schätzen frische oder gefriergetrocknete Petersilie, Gartenkräuter oder auch Schnittlauch ganz besonders.