Deutschland ist trauriger „Europameister“, was den Verpackungsmüll betrifft: Im Jahr 2016 produzierte laut Umweltbundesamt jeder Bürger hierzulande rund 220 Kilogramm davon pro Kopf – der europäische Durchschnitt hingegen kam mit rund 50 Kilo weniger aus. Höchste Zeit, dem Müllwahnsinn etwas entgegenzusetzen, beispielsweise mit der nach Nachhaltigkeit strebenden „Zero Waste“-Philosophie. Wir haben ein paar Tipps zusammengestellt, wo ihr allein rund um die Küche ordentlich Müll einsparen könnt. Gutes Gelingen!
Erstaunlicherweise ist es gar kein Hexenwerk, den häuslichen Abfall deutlich herunterzuschrauben. Das klappt in verschiedenen Bereichen (zum Beispiel im Bad, im Arbeitszimmer oder in der Küche) – wobei wir uns hier speziell mal die Küchenabfälle vorgeknöpft haben.
1. Verpackungsarm einkaufen
Ein Großteil der Küchenabfälle fängt beim Einkauf an: Jede Käse-, Wurst- und Fleischsorte bekommt an den Bedientheken üblicherweise erst eine Papierumhüllung und landet anschließend nochmals in einer Plastiktüte.
Im Supermarkt
Einige Supermärkte akzeptieren inzwischen auch das Befüllen mitgebrachter Mehrwegverpackungen und halten dafür beispielsweise Tabletts bereit. Oder ihr Denn eure mitgebrachtes Eigentum darf aus hygienischen Gründen nicht mit dem Bereich hinter der Theke in Berührung kommen. Oder ihr bittet darum, euch die Ware lediglich in Papier eingewickelt über den Tresen zu reichen und verstaut sie dann in euren mitgebrachten Boxen. Den Bon klebt ihr einfach obendrauf. Nachfragen lohnt – möglicherweise auch ein Supermarktwechsel!
Verzichtet auf eingeschweißte Waren (Käse/Wurst/Fleisch/Fisch/Obst/Gemüse) und nutzt die SB-Theken (Obst/Gemüse) oder Bedientheken.
Obst/Gemüse wiegt ihr idealerweise lose ab (oder nutzt bei kleinteiligen Waren wie Pilzen, Kartoffeln, Zwiebeln etc. gegebenenfalls Papiertüten, die anschließend im Altpapier landen), füllt es in einen mitgebrachten Beutel und präsentiert dem Kassenpersonal dann die jeweiligen Bons vom Abwiegen.
Bevorzugt Groß- oder Nachfüllpackungen (z.B. Spülmittel, Seife) und in kompostierbaren oder recyclingfähigen Verpackungen befindliche Ware.
Mehrweg statt Einweg! Viele Getränke und Milchprodukte wie Joghurt und Milch gibt es in Mehrwegverpackungen. Wählt dabei idealerweise die Glasvariante statt Plastik – der Umwelt zuliebe!
In kleinen Bio- und Hofläden und auf Märkten
Hier sieht man es in der Regel weit lockerer und flexibler, denn Vieles gibt es unverpackt und lose. Und auch mitgebrachte Behältnisse stellen meist keine Hürde dar. Eierkartons halten übrigens bei schonender Behandlung ewig und können etliche Male wiederverwendet werden.
Verpackungsfreie Läden und Online-Shops
Derzeit eröffnen in vielen Städten immer mehr verpackungsfreie Läden, in denen ihr lose, feste und flüssige Lebensmittel in mitgebrachte und zuvor gewogene Behältnisse abfüllen könnt. Tolle Idee, findet das So-schmeckts-Team!
Auch Onlineshops gibt es inzwischen für diejenigen, in deren Nähe sich kein solches Geschäft befindet. Googelt einfach mal, unter den Suchbegriffen „Unverpackt einkaufen“ oder „Unverpackt Laden“ werdet ihr schnell fündig.
2. Nicht nur auf „Schönlinge“ abfahren
Auch krumme Gurken und ein Apfel mit einer kleinen Narbe schmecken! Lasst daher nicht ganz so hübsch gewachsenes Obst und Gemüse beim Einkauf nicht links liegen, denn sonst landen diese Produkte irgendwann unweigerlich und völlig zu Unrecht im Abfall. Auch Konservendosen mit einer kleinen Delle könnt ihr getrost in euren Einkaufswagen packen, denn eine minimale Macke bei der Verpackung beeinflusst die Qualität des Inhalts überhaupt nicht.
3. Angebote clever nutzen
Es gibt sie in fast jedem Supermarkt: preisreduzierte Waren. Ein genauer Blick lohnt, denn da lässt sich so manches Schnäppchen ergattern, was sonst ein paar Tage später unverdient auf dem Müll landen würde.
Die Reste-Ecke
Hier findet ihr günstige Waren, die demnächst aus dem Sortiment genommen werden oder auch deren Mindesthaltbarkeitsdatum sich dem Ende neigt. Ganz wichtig: Das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) ist kein Verfallsdatum – Vieles schmeckt auch unmittelbar vor oder auch nach Ablauf der Mindesthaltbarkeit noch genauso gut und besitzt keinerlei Qualitätsverlust!
Modelle mit Macken
Speziell auf Märkten und in Hof- und Bioläden, aber durchaus auch etlichen Supermärkten, gibt es Lebensmittel, die nicht mehr in optimaler Topform sind, zum Sonderpreis. Beispielsweise sehr reifes Obst oder Gemüse. Auch damit kann man durchaus noch etwas anfangen mit einer geschickten Planung. Ein Beispiel: Vollreife, schon etwas weiche Tomaten mögen zwar im Salat nicht mehr so gut zur Geltung kommen, aber für eine aromatische Suppe oder ein würziges Sugo bilden sie die perfekte Basis. Zusammen mit der passenden Würze selbstverständlich, wie unter anderem Basilikum, Oregano, Zwiebeln und Knoblauch – klickt euch doch mal durch unseren Shop!
So schmeckt’s macht mit
Auch wir von So schmeckt’s setzen uns für möglichst wenig Verpackungsmüll ein. Daher bieten wir inzwischen viele beliebte Gewürze und Kräuter in Nachfüllbeuteln oder Großpackungen an.