Magazin | 10.10.2019

Kampf gegen Kunststoff: Weniger bringt mehr

Schwimmende Müllteppiche auf den Ozeanen und überfüllte Abfalleimer nach einem sommerlichen Grillabend im Park – dass wir ein Plastikproblem haben, lässt sich kaum übersehen.

Mit einem Verbrauch von durchschnittlich 221 Kilogramm im Jahr trägt jeder Deutsche tagtäglich zu einer Plastikbilanz bei, die im weltweiten Vergleich alles andere als vorbildlich ist. Dabei ist Plastik sparen so einfach! Wir von So schmeckt’s zeigen dir, wie’s geht!

Kunststofffrei konsumieren

Der Deckel des To-Go-Bechers unseres morgendlichen Cappuccinos, der Joghurtbecher, die Plastikschale der Bio-Tomaten, Käse- und Nudelverpackungen – der gelbe Sack ist meist schneller voll als wir gucken können.

To-Go-Produkte sind zwar praktisch – Fertigsalate oder Müslis in Mini-Portionen für unterwegs produzieren jedoch enorm viel Plastikmüll und strapazieren das Portemonnaie obendrein. Wer Umwelt und Geldbeutel schonen will, kauft also besser in großen Rationen ein und nimmt das Portionieren selbst in die Hand. Plastik sparen gilt auch beim Trinken: Greift zur Glas- statt Plastikflasche und/oder entscheidet euch idealerweise für Leitungswasser. Das besitzt hierzulande eine hervorragende Qualität und lässt sich wunderbar in wiederbefüllbare Flaschen füllen.

Sollte dennoch mal kein Weg am Plastik vorbeiführen, dann gebt Mehrweg den Vortritt vor Einweg – ersteres erkennst du ganz einfach am Logo auf der Flasche.

Ehrlich einkaufen

Sie sprießen wie Pilze aus dem Boden: Unverpacktläden. Über 100 Lebensmittel-Geschäfte sind es mittlerweile, die hierzulande ausschließlich verpackungsfreie Ware anbieten. Von Nudeln und Reis über Müsli, Zucker, Mehl und Schokolade kannst du dir hier alles selbst in mitgebrachte Behälter abfüllen. Das spart nicht nur Verpackungsmüll; wer beispielsweise nur 200 Gramm Zucker und 400 Gramm Mehl benötigt, kann sich auf diese Weise die Lebensmittel in individuellen Mengen dosieren, muss weniger schleppen und es landet am Ende automatisch weniger in der Tonne.

Manche dieser Läden bieten auch Körperpflege- und Drogerieartikel zum Abfüllen an; Shampoo, Duschgel, Waschmittel beispielsweise.

Kein Unverpacktladen in der Nähe? Dann beliefert euch vielleicht ein Hof aus dem Umland mit regionalem und saisonalem Obst und Gemüse – ganz ohne Plastik. Oder schaut alternativ mal wieder auf dem Wochenmarkt in eurem Stadtviertel vorbei. Ansonsten: Bei Fleisch und Käse ist die Frischetheke in jedem Fall die plastiksparende Variante für den Einkauf, zumal immer mehr Supermärkte eure mitgebrachten Behältnisse mit Aufschnitt, Aufstrichen, Salaten und Co. befüllen. Bei jedem Einkauf gilt: Rucksack oder die eigene Tragetasche nicht vergessen! Für loses, kleinteiliges Gemüse und Obst wie Kirschen, Pilze oder Kartoffeln nehmt ihr euch am besten Mehrwegbeutel oder -netze mit.

Und was Körperpflegemittel angeht: Auch hier steigen immer mehr Hersteller auf plastikfreie Alternativen um. Wattestäbchen mit Pappe statt Plastik, Holzzahnbürsten, Glasflaschen und -tiegel. Wer sich ein bisschen umschaut, kann auch hier im Alltag ordentlich Plastikmüll einsparen!

Alternativ aufbewahren

Egal, ob im Kühlschrank oder Gefrierfach, die altbewährte Tupperware eignet sich bestens für die Aufbewahrung von Lebensmitteln. Keine Lust, den Kartoffelsalat oder die Nudelsauce extra umzufüllen? Dann verbannt die Alu- und Frischhaltefolie aus deiner Küche und deckt eure Speisen mit Bienenwachstüchern ab! Im Gegensatz zu den Klassikern aus Plastik und Aluminium schonen sie die Umwelt und sie sind nach kurzem Abspülen mit kaltem Wasser und alkoholfreiem Spülmittel außerdem problemlos wiederverwendbar. Durch die Wachsbeschichtung lassen sich die Baumwolltücher mit etwas Handwärme formen und an die abzudeckenden Behältnisse bzw. Lebensmittel anpassen. Auch das Sandwich für unterwegs ist darin eingewickelt bestens aufgehoben. So bleibt euer Essen frisch, und das ganz ohne Plastik!

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