Die im vergangenen Jahr von der Welthungerhilfe veröffentlichten Zahlen erschrecken zutiefst: Jährlich landen pro Kopf bei uns Lebensmittel im Wert von rund 235 Euro im Müll – das entspricht jeweils 82 Kilogramm. Weltweit wandern sogar 1,3 Milliarden Tonnen Nahrungsmittel in die Tonne; bei gleichzeitig rund 815 Millionen hungernden Menschen. Das geht gar nicht, findet das Team von So schmeckt’s, und hat daher für euch mal die wichtigsten Tipps zusammengestellt, wie ihr eure persönliche Lebensmittelverschwendung herunterschrauben könnt.
1. Schlau planen und shoppen
Macht euch am besten einen Wochenplan, was ihr wann demnächst auf den Tisch bringen wollt und startet dann einen gezielten Einkauf möglichst ohne ungeplante Extras im Einkaufswagen. Kalkuliert bei eurem Speisezettel idealerweise bereits vorrätige und leicht verderbliche Lebensmittel mit ein, damit sie zügig verarbeitet werden können (z.B. angebrochene Sahne/Milch oder Gemüsereste).
2. Nicht nur auf „Schönlinge“ abfahren
Auch krumme Gurken und ein Apfel mit einer kleinen Narbe schmecken! Lasst daher nicht ganz so hübsch gewachsenes Obst und Gemüse beim Einkauf nicht links liegen, denn sonst landen diese Produkte irgendwann unweigerlich und völlig zu Unrecht im Abfall. Auch Konservendosen mit einer kleinen Delle könnt ihr getrost in euren Einkaufswagen packen, denn eine minimale Macke bei der Verpackung beeinflusst die Qualität des Inhalts überhaupt nicht.
3. Geschickte Lebensmittelauswahl
Kauft am besten saisonal und regional ein – weit angereiste Produkte wie Himbeeren oder Spargel im Winter oder Wildpilze im Frühjahr müssen echt nicht sein! Grad jetzt in der (noch) eher kalten Jahreszeit dominieren beispielsweise Salate mit einer vergleichsweise langen Lagerfähigkeit wie Endivie oder Frisée. Daraus lassen sich auch schon mal im Abstand von mehreren Tagen lecker-knackige Salate zubereiten, beispielsweise aufgepeppt mit ein paar Karottenstreifen und leckeren Dressings. Auch Eisbergsalat und Chinakohl halten sich diverse Tage im Kühlfach und schmecken ganz wunderbar aus dem Salatvorrat.
4. Mehrfachnutzen im Kopf behalten
Viele Gerichte geben gleich mehrere Mahlzeiten her – beispielsweise ein Suppenhuhn. Das liefert im ersten Schritt eine würzige Brühe mit Einlage als leichten Mittags- bzw. Abendsnack oder als Vorspeise. Aus dem restlichen Hühnerfleisch bereitet ihr dann wahlweise ein leckeres Hühnerfrikassee oder auch einen Geflügelsalat zu. Auch aus einem Topf Pellkartoffeln – beispielsweise zu Kräuterquark, Spargel oder Matjes – könnte ihr mehrfachen Nutzen ziehen und aus eventuellen Kartoffelresten einen Kartoffelsalat oder Bratkartoffeln zubereiten.
5. Die richtigen Mengen zubereiten
Da gibt es zwei Ansätze: Entweder ihr kocht genau die passende Menge für euren Appetit oder aber ihr plant bewusst eine größere Menge ein für eine zweite Mahlzeit oder auch zum Einfrieren. Unter dem Suchbegriff „Portionsgrößen pro Person“ findet ihr viele Websites mit konkreten Portionsangaben – einfach mal durchklicken. Das erspart viele Reste in den Töpfen, die dann schlimmstenfalls im Müll landen!
6. Reste richtig verwerten
Auch bei der besten Mengenplanung bleiben manchmal Reste übrig. Idealerweise stellt ihr fertig gekochtes Essen gut verpackt kühl und esst es beispielsweise tags drauf zuhause oder auf der Arbeit. Oder aber andere Familienmitglieder – zum Beispiel Kinder nach der Schule – wärmen sich die Reste tags drauf auf nach einem anstrengenden Schultag.
7. Pfiffige Vorratshaltung
Bei der Resteverwertung ist Kreativität gefragt. Eine gewisse Grundausstattung nicht so schnell verderblicher Lebensmittel hilft euch dabei, aus übrig gebliebenen Nahrungsmitteln etwas Leckeres zu zaubern. Ein gut ausgestattetes Gewürz- und Kräuterregal sowie ein Fundus an Grundnahrungsmitteln (z.B. Pasta, Reis, Kartoffeln, Zwiebeln, Knoblauch – ggf. auch H-Milch oder H-Sahne) helfen euch dabei, spontan aus Resten neue Köstlichkeiten zu kreieren.
8. Kluges Kühlschrankmanagement
Durchforstet bitte unbedingt regelmäßig euren Kühlschrank und verlagert frisch eingekaufte Ware nach hinten. Denn sonst lauft ihr Gefahr, dass ihr die „alten“ Einkäufe vergesst und sie verderben. Und angebrochene Konserven füllt ihr am besten in gut verschließbare Glas-, Metall- oder Kunststoffbehälter um, damit ihr die Inhalte auch Tage später noch problemlos weiterverwenden könnt.