Die Grillsaison läuft bereits und die Einmachsaison klopft schon leise an die Tür. Unverzichtbarer Begleiter für selbst Eingelegtes, Mariniertes oder Eingemachtes: Senfkörner! Denn mit ihrer charmanten Schärfe bringen die kleinen Körnchen ordentlich Wumms auf den Tisch.
Die ursprüngliche Heimat der Senfpflanze liegt in Vorderasien und Südeuropa und galt schon in vorchristlicher Zeit als beliebtes Würz- und Heilmittel. Sogar in der Bibel – genauer gesagt im Neuen Testament – haben sich die kleinen Körnchen verewigt: im Gleichnis vom Senfkorn.
Die alten Römer vermischten gemörserte Senfkörner mit jungem Wein (Most) zu einer Würzpaste – so erklärt sich der Begriff „Mostrich“ als Alternative zur Bezeichnung „Senf“.
Die eigentliche Senfherstellung mit gemahlenen und unter anderem mit Essig vermischten Senfkörnern (den Samen der Senfpflanze) startete dann aber erst im Mittelalter.
Mittlerweile bauen zahlreiche Länder weltweit Senfpflanzen an, in Europa unter anderem Deutschland, Frankreich und die Niederlande.
Körniger Küchenstar
Die kleinen Körnchen können allerdings weit mehr, als gemahlen zu diversen Senfspezialitäten verarbeitet zu werden – zum Beispiel zu Dijon-Senf oder körnigem Rôtisseur-Senf. Auch im Ganzen bringen die Samen der Senfpflanze nämlich ordentlich Power ins Küchenprogramm! Allerdings erst mit ein wenig Verzögerung. Denn als ganzes Korn kommen Senfkörner eher harmlos daher – ihr wahres Schärfepotenzial entwickeln sie erst beim Draufbeißen oder beim Mahlen in Verbindung mit Flüsssigkeit. Die sich dann freisetzende Schärfe stammt übrigens vom darin enthaltenen Senföl.
Vorsicht: Je länger ihr die kleinen Power-Körner erhitzt, desto weniger Schärfe geben sie ab!
Scharfes Farbenspiel
Botaniker unterscheiden zwischen weißem, braunem und schwarzem Senf. Wobei weiße Senfkörner eher gelb daherkommen, beispielsweise in Mettwurstspezialitäten oder auch bei eingelegtem Gemüse. Der etwas bitterer und schärfer schmeckende schwarze Senf kommt speziell bei der Herstellung von Dijon-Senf zum Einsatz, brauner Senf hingegen spielt gemahlen und geröstet eher in der indischen Küche eine Rolle.
Senfkörner in der Küche
Ihr mögt Schärfe mit Biss? Dann unbedingt mal ran an die kleinen Körnchen! Denn sie bringen interessante Schärfe an Fleischgerichte und selbst Eingelegtes/Eingemachtes. Hervorragend machen sie sich unter anderem in Rindfleisch-Ragouts oder in Chutneys, Relishes und sauer eingelegtem Obst oder Gemüse. Auch in zahlreichen Gewürzmischungen dürfen sie natürlich nicht fehlen!
Senfkörner – der Star der beginnenden Einmachsaison
Selbst und sauer eingelegtes Gemüse ohne Senfkörner? Geht gar nicht! Besorgt euch einfach ein paar Päckchen, damit ihr rechtzeitig loslegen könnt! Denn die Gemüse- und Obstsaison steht vor der Tür und beliefert uns schon jetzt mit vielen lokalen Frischespezialitäten, die sich wunderbar einlegen lassen!
Appetit bekommen, aber noch keine Idee, die scharfen Kugelblitze einzusetzen? Kein Problem!
Wir haben da natürlich ein paar Rezeptideen für euch, bei denen die kleinen Körnchen oder auch fertiger Senf nicht fehlen dürfen:
https://www.so-schmeckts.de/rezepte/apfel-curry-chutney
https://www.so-schmeckts.de/rezepte/tomaten-zucchini-relish
Lasst es euch schmecken!