Haute Cuisine und ganz neue Geschmacksimpulse aus Westafrika? Ja bitte! Denn das ist der neue Food-Trend von der afrikanischen Westküste, zu der insgesamt laut Wikipedia 17 Staaten zählen. Von „B“ wie Benin bis „S“ wie St. Helena mit Mauretanien und Mali im Norden und Nigeria, Ghana und der Elfenbeinküste im Süden.
Die Betreiber des westafrikanischen und inzwischen mit einem Michelin-Stern dekorierten Restaurants „Ikyoi“ in London haben ganz offensichtlich einen Volltreffer gelandet und inzwischen zahlreiche junge Köche mit afrikanischem Background inspiriert, die Küche Westafrikas auch in Europa zu etablieren. Denn nach dem Hype um Hawaii-Poké-Bowls und Ceviche aus Peru verlangt das kulinarisch inspirierte Genießer-Herz offenbar inzwischen nach neuen und fernen Genüssen. Als neuer Trendsetter hat sich da die westafrikanische Küche ins Spiel gebracht und mehr und mehr Fans gewonnen.
Supergesunde Zutaten, interessante Geschmackserlebnisse
Westafrikas Küche liegt voll im Trend! Die dort viel verwendeten Zutaten wie Kochbananen, Maniok, Okraschoten, Yamswurzel, Reis, Erdnüsse und Bohnen liefern nämlich reichlich Proteine und sind obendrein glutenfrei. Und kitzeln exotisch mächtig an unserem Gaumen!
Kulinarischer Rundgang durch Westafrika
Andere Länder – andere Sitten! Und Geschmäcker! Einige davon haben wir einmal beispielhaft für euch genauer unter die Lupe genommen.
Elfenbeinküste (Côte d’Ivoire)
Getreide- und Wurzelknollen prägen die Küche der Elfenbeinküste, aufgepeppt mit Geflügelfleisch (Rind- oder Schweinefleisch eher seltener).
Spezialitäten: „Attiéké“, eine an CousCous erinnernde Beilage aus geschrotetem Maniok und „Alloko“ (= frittierte Kochbananen-Chips).
Niger
Die eher einfache und ländliche Küche des Nigers zeigt noch heute Einflüsse aus der englisch-portugiesisch-französischen Kolonialzeit. Reis plus Sauce (aus Gemüse, Fisch oder Fleisch) – typischerweise scharf und würzig abgeschmeckt – gehören dort zum Standardprogramm.
Ghana
Vorspeise, Hauptgang, Dessert? Nicht in Ghana! Da wird direkt beim Hauptgericht komplett zugeschlagen! Und das besteht nahezu immer aus einer Sättigungsbeilage wie Reis, Fufu (= Mix aus zerstampften Kochbananen und Maniok oder Yams), Grieß, Yamswurzel, Süßkartoffeln oder Kochbananen. Drüber landet eine meist scharf gewürzte Sauce oder Suppe auf Gemüsebasis (Auberginen, Tomaten), gelegentlich aufgepeppt mit Fleisch (Hammel, Ziege Geflügel) oder Fisch.
Nigeria
Auch Nigeria stand etliche Jahre unter Kolonialherrschaft. Die dortigen Rezepte hat dies allerdings wenig geprägt. Die Küche zeigt sich recht vielfältig, aber vor allem chilischarf! Die nigerianische Landwirtschaft liefert ein umfangreiches Zutatenprogramm hinsichtlich Fleisch, Fisch, Gemüse und Obst. Und noch immer übertragen die Mütter dort die traditionellen Rezepte an ihre Töchter, beispielsweise für „Suya“ (= meist scharf gewürzte Spieße mit gegrillter Leber und Fleisch).
Westafrika-Würze von So schmeckt’s
Typische Gewürze dürfen in der westafrikanischen Küche natürlich keinesfalls fehlen! Ein Must-Have dafür: Tamarindenpaste, gewonnen aus dem Fruchtfleisch der Schoten des ursprünglich in Afrika beheimateten Tamarindenbaums. Die Paste schmeckt fruchtig, leicht süß-säuerlich mit einer sanft-herben Note.
Auch Zitronengras spielt in der Westafrika-Küche eine wichtige Rolle – sowohl als Heiltee wie auch zum Würzen und Abschmecken. Und ohne die Schärfe von Chili kommen die wenigsten westafrikanischen Rezepte aus.